1König ist der Hirtenknabe,
2Grüner Hügel ist sein Thron,
3Ueber seinem Haupt die Sonne
4Ist die große, goldne Kron'.
5Ihm zu Füßen liegen Schafe,
6Weiche Schmeichler, rothbekreuzt;
7Kavaliere sind die Kälber,
8Und sie wandeln stolzgespreizt.
9Hofschauspieler sind die Böcklein,
10Und die Vögel
11Mit den Flöten, mit den Glöcklein,
12Sind die Kammermusizi.
13Und das klingt und singt so lieblich,
14Und so lieblich rauschen drein
15Wasserfall und Tannenbäume,
16Und der König schlummert ein.
17Unterdessen muß regieren
18Der Minister, jener Hund,
19Dessen knurriges Gebelle
20Wiederhallet in der Rund'.
21Schläfrig lallt der junge König:
22„das Regieren ist so schwer,
23Ach, ich wollt', daß ich zu Hause
24Schon bei meiner Kön'gin wär'!
25„in den Armen meiner Kön'gin
26Ruht mein Königshaupt so weich,
27Und in ihren lieben Augen
28Liegt mein unermeßlich Reich!“