1Nun laßt uns singen das Abendlied,
2Denn wir müssen gehn,
3Das Kännchen mit dem Weine,
4Lassen wir nun stehn.
5Das Kännchen mit dem Weine,
6Das muß geleeret seyn,
7Also muß auch das Abendlied
8Wohl fein gesungen seyn.
9Wohl unterm grünen Tannenbaum,
10Allda ich fröhlich lag,
11In mein feins Liebchens Armen
12Die lange liebe Nacht.
13Die Blätter von den Bäumen
14Die fallen nun auf mich,
15Daß mich mein Schatz verlassen hat,
16Das freuet wohl mich.
17Daß mich mein Schatz verlassen hat,
18Das kömmt wohl daher,
19Sie dacht sich zu verbessern,
20Betrog sich gar sehr.
21Des Abends, wenn es dunkel wird,
22Steht er wohl vor der Thür,
23Mit seinem blanken Schwerdte,
24Als wie ein Offizier.
25Mit seinem blanken Schwerdte,
26Gleich einem rechten Held,
27Mit ihm will ich es wagen,
28Ins weite, weite Feld.
29Mit ihm will ich es wagen,
30Zu Wasser und zu Land,
31Daß mich mein Schatz verlassen hat,
32Das bringt mir keine Schand.
33Das Abendlied gesungen ist,
34Das Kännchen ist geleert,
35Laß sehn nun wie du Kerl aussiehst.
36Mit deinem blanken Schwerdt.