Georg Herwegh: Wiegenlied (1843)

1Deutschland — auf weichem Pfühle
2Mach' dir den Kopf nicht schwer!
3Im irdischen Gewühle
4Schlafe, was willst du mehr?

5Laß' jede Freiheit dir rauben,
6Setze dich nicht zur Wehr,
7Du behältst ja den christlichen Glauben:
8Schlafe, was willst du mehr?

9Und ob man dir Alles verböte,
10Doch gräme dich nicht zu sehr,
11Du hast ja Schiller und Göthe:
12Schlafe, was willst du mehr?

13Dein König beschützt die Kameele
14Und macht sie pensionär,
15Dreihundert Thaler die Seele:
16Schlafe, was willst du mehr?

17Es fechten dreihundert
18Im Schatten, ein Sparterheer;
19Und täglich erfährst du das Wetter:
20Schlafe, was willst du mehr?

21Kein Kind läuft ohne Höschen
22Am Rhein, dem freien, umher:
23Mein Deutschland, mein Dornröschen
24Schlafe, was willst du mehr? —

(Aus: Haider, Thomas. A Large Annotated Reference Corpus of New High German Poetry. In: Proceedings of the 2024 Joint International Conference on Computational Linguistics, Language Resources and Evaluation (LREC-COLING 2024), S. 677–683, Torino, Italia. ELRA and ICCL. 2024.)

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Dieses Gedicht könnte aus folgender Literaturepoche stammen:
Author

Georg Herwegh (1817-1875)

* 05/31/1817 in Stuttgart, † 04/07/1875 in Lichtental

männlich, geb. Herwegh

revolutionärer deutsch-schweizerischer Dichter

(Aus: Wikidata.org)

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