Friedrich Rückert: 9. (1839)

1Des Schrifterklärers Fluch ist Alles zu erklären,
2Alsob am Himmel nicht auch Nebelsterne wären;

3An einem Blatt im Buch, der Raupe gleich, zu kleben,
4Statt wie der Schmetterling die Blüte zu beschweben.

5Ich aber rathe dir, dich nicht sosehr zu plagen,
6Und was du nicht verstehst, getrost zu überschlagen.

7Denn was dir Einzelnes geblieben unverständlich,
8Aus dem Zusammenhang verstehst du doch es endlich.

9Noch besser, wenn du gar nicht suchst Zusammenhang,
10Und dich auf jeden Schritt erfreut der Wandelgang.

(Aus: Haider, Thomas. A Large Annotated Reference Corpus of New High German Poetry. In: Proceedings of the 2024 Joint International Conference on Computational Linguistics, Language Resources and Evaluation (LREC-COLING 2024), S. 677–683, Torino, Italia. ELRA and ICCL. 2024.)

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Dieses Gedicht könnte aus folgender Literaturepoche stammen:

Friedrich Rückert (1788-1866)

* 05/16/1788 in Schweinfurt, † 01/31/1866 in Neuses

männlich, geb. Rückert

deutscher Dichter, Übersetzer und Orientalist (1788–1866)

(Aus: Wikidata.org)

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