Johann Wolfgang von Goethe: Auserwählte Frauen (1819)

1Frauen sollen nichts verlieren,
2Reiner Treue ziemt zu hoffen;
3Doch wir wissen nur von vieren
4Die alldort schon eingetroffen.

5Erst Suleika, Erdensonne,
6Gegen Jussuf ganz Begierde,
7Nun, des Paradieses Wonne,
8Glänzt sie der Entsagung Zierde.

9Dann die Allgebenedeyte,
10Die den Heiden Heil geboren,
11Und, getäuscht, in bitterm Leide,
12Sah den Sohn am Kreuz verloren.

13Mahom’s Gattinn auch! Sie baute
14Wohlfahrt ihm und Herrlichkeiten,
15Und empfahl bey Lebenszeiten
16Einen Gott und eine Traute.

17Kommt Fatima dann die Holde,
18Tochter, Gattinn sonder Fehle,
19Englisch allerreinste Seele
20In dem Leib von Honiggolde.

21Diese finden wir alldorten;
22Und wer Frauenlob gepriesen
23Der verdient an ewigen Orten
24Lustzuwandeln wohl mit diesen.

(Goethe, Johann Wolfgang von: West-östlicher Divan. Stuttgart, 1819.Aus: Haider, Thomas. A Large Annotated Reference Corpus of New High German Poetry. In: Proceedings of the 2024 Joint International Conference on Computational Linguistics, Language Resources and Evaluation (LREC-COLING 2024), S. 677–683, Torino, Italia. ELRA and ICCL. 2024.)

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Dieses Gedicht könnte aus folgender Literaturepoche stammen:
Author

Johann Wolfgang von Goethe (1749-1832)

* 08/28/1749 in Frankfurt am Main, † 03/22/1832 in Weimar

männlich, geb. Goethe

natürliche Todesursache - Herzinfarkt

deutscher Dichter, Dramatiker, Naturforscher und Politiker (1749–1832)

(Aus: Wikidata.org)

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