Justinus Kerner: Der reichste Fürst (1826)

1Preißend mit viel schönen Reden
2Ihrer Länder Werth und Zahl.
3Saßen viele deutsche Fürsten
4Einst zu Worms im Kaisersaal.

5Herrlich, sprach der Fürst von Sachsen,
6Ist mein Land und seine Macht,
7Silber hegen seine Berge
8Wohl in manchem tiefen Schacht.

9Seht mein Land in üpp'ger Fülle,
10Sprach der Churfürst von dem Rhein,
11Goldne Saaten in den Thälern,
12Auf den Bergen edlen Wein!

13Große Städte, reiche Klöster,
14Ludwig Herr zu Bayern sprach,
15Schaffen, daß mein Land den euren
16Wohl nicht steht an Schätzen nach.

17Eberhardt, der mit dem Barte,
18Würtembergs geliebter Herr,
19Sprach: mein Land hat kleine Städte
20Trägt nicht Berge silberschwer.

21Doch
22Daß in Wäldern noch so groß
23Ich mein Haupt kann kühnlich legen
24Jedem Unterthan' in Schooß.

25Und es rief der Herr von Sachsen,
26Der von Bayern, der vom Rhein.
27Graf im Bart!
28Euer Land trägt

(Aus: Haider, Thomas. A Large Annotated Reference Corpus of New High German Poetry. In: Proceedings of the 2024 Joint International Conference on Computational Linguistics, Language Resources and Evaluation (LREC-COLING 2024), S. 677–683, Torino, Italia. ELRA and ICCL. 2024.)

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Dieses Gedicht könnte aus folgender Literaturepoche stammen:
Author

Justinus Kerner (1786-1862)

* 09/18/1786 in Ludwigsburg, † 02/21/1862 in Weinsberg

männlich, geb. Kerner

deutscher Dichter, Arzt und medizinischer Schriftsteller

(Aus: Wikidata.org)

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