Justinus Kerner: Der Ring (1826)

1Ein fremder Kavalier
2Stieg ab vom schwarzen Roß,
3Trat in den Königssaal,
4Mit andern Herren groß.

5Derselbe Kavalier
6Trug einen Edelstein,
7Wie man noch keinen sah,
8Von wundersamen Schein.

9Ein Stein von hohem Werth
10In Königs Krone saß,
11Doch schien vor diesem er
12Ein mattgeschliffen Glas.

13Der König bot ihm Gold,
14Er bot ihm Leut und Land,
15Doch lassen wollt er nicht
16Den edlen Diamant.

17Der König deß' erbost,
18Spricht zu dem Hauptmann sein:
19Bringt mir des Mannes Hand
20Samt seinem Edelstein.

21Der Hauptmann reckt das Schwert,
22Haut nach des Mannes Hand,
23Doch statt dem Kavalier
24Der Teufel vor ihm stand.

25Gluth strömt aus seinem Ring,
26Zur Hölle wächst der Stein,
27Schleußt Schloß und König bald
28Samt allen Dienern ein.

(Aus: Haider, Thomas. A Large Annotated Reference Corpus of New High German Poetry. In: Proceedings of the 2024 Joint International Conference on Computational Linguistics, Language Resources and Evaluation (LREC-COLING 2024), S. 677–683, Torino, Italia. ELRA and ICCL. 2024.)

Bitte prüfe den Text zunächst selbst auf Auffälligkeiten und nutze erst dann die Funktionen!

Wähle rechts unter „Einstellungen“ aus, welcher Aspekt untersucht werden soll. Unter dem Text findest du eine Erklärung zu dem ausgewählten Aspekt.

Dieses Gedicht könnte aus folgender Literaturepoche stammen:
Author

Justinus Kerner (1786-1862)

* 09/18/1786 in Ludwigsburg, † 02/21/1862 in Weinsberg

männlich, geb. Kerner

deutscher Dichter, Arzt und medizinischer Schriftsteller

(Aus: Wikidata.org)

Bitte beachte unsere Hinweise zur möglichen Fehleranfälligkeit!

Gedichtanalysen zu diesem Gedicht