Theodor Fontane: Herbstmorgen . 1840. (1851)

1Die Wolken ziehn wie Trauergäste
2Den Mond zu Grabe zu geleiten;
3Der Wind durchfegt die starren Aeste,
4Und sucht ein Blatt aus bessren Zeiten.

5Die grünen Tannen schaun so düster
6Auf eine jung-geknickte Eiche,
7Als blickten trauernde Geschwister
8Auf der geliebten Schwester Leiche.

9Schon flattern in der Luft die Raben,
10Des Winters unheilvolle Boten;
11Bald wird er tief in Schnee begraben
12Die Erde — seinen großen Todten.

13Ein Bach läuft hastig mir zur Seite;
14Er ahnt des Winters Eisesketten,
15Und stürzt sich fort und sucht das Weite
16Als könnt’ ihm Flucht das Leben retten.

17Da mocht’ ich länger nicht inmitten
18So todesnaher Oede weilen;
19Es trieb mich fort, mit hast’gen Schritten
20Dem flücht’gen Bache nachzueilen.

(Fontane, Theodor: Gedichte. Berlin, 1851.Aus: Haider, Thomas. A Large Annotated Reference Corpus of New High German Poetry. In: Proceedings of the 2024 Joint International Conference on Computational Linguistics, Language Resources and Evaluation (LREC-COLING 2024), S. 677–683, Torino, Italia. ELRA and ICCL. 2024.)

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Dieses Gedicht könnte aus folgender Literaturepoche stammen:
Author

Theodor Fontane (1819-1898)

* 12/30/1819 in Neuruppin, † 09/20/1898 in Berlin

männlich, geb. Fontane

deutscher Schriftsteller

(Aus: Wikidata.org)

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