Christian Hofmann von Hofmannswaldau: Sonnet. Er liebt vergebens (1695)

1Ich finde keinen rath/ die liebe wächst alleine/
2Und wenig neben mir/ es sey denn meine noth/
3Die brunst bestricket mich/ warum nicht auch der tod?
4Frist jene marck und fleisch/ so fresse der die beine.
5Was aber hilfft mein wunsch/ was hilffts mich/ daß ich weine?
6Der tod hört nicht vielmehr/ als sonst der liebes-gott/
7Wo solte meine qvaal und meines lebens-spott
8Nun besser seyn bedeckt/ als unter einem steine?
9Und bin ich endlich todt/ vergraben und verscharrt/
10So schwatzt die grab-schrifft noch/ daß dieser mensch genarrt/
11Und sagt: Hier liegt ein narr/ und läst nicht wenig erben.
12Ach! daß den schwartzen leib das erste wasser-bad/
13So mir die mutter gab/ nicht bald ersäuffet hat/
14So dörfft ich itzt allhier nicht wie ein narr verderben.

(Aus: Haider, Thomas. A Large Annotated Reference Corpus of New High German Poetry. In: Proceedings of the 2024 Joint International Conference on Computational Linguistics, Language Resources and Evaluation (LREC-COLING 2024), S. 677–683, Torino, Italia. ELRA and ICCL. 2024.)

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Dieses Gedicht könnte aus folgender Literaturepoche stammen:
Author

Christian Hoffmann von Hoffmannswaldau (1616-1679)

* 01/01/1616 in Breslau, † 04/18/1679 in Breslau

männlich

deutsch-schlesischer Lyriker und Epigrammatiker, Politiker und Diplomat

(Aus: Wikidata.org)

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