1Der stoltze Ludewig zeigt hier/ wie er gekriegt/
2Wie er die feinde bindt/ die er doch nie besiegt/
3Wie er den frieden giebt/ den er doch schliessen müssen/
4Wie er die eintracht sucht/ die er doch stets zerrissen;
5Wie er ein land verschenckt/ das ihm niemahls gebührt.
6Das aber zeigt er nicht/ wie er die welt auffrührt:
7Wie er die kirche kränckt/ die er doch soll beschützen;
8Wie er auff Pabst und Rom läst seinen donner plitzen:
9Den allerbesten freund üm cron und scepter bringt/
10Auff katzen steuren legt/ sein volck zu betteln zwingt/
11Und fremde reiche sucht/ die seines fast verschlingen:
12Was muß den könig doch zu dieser thorheit bringen?
13Ich glaub/ er läst uns hier/ weil nicht die that geschehn/
14Und ihm die krafft gebricht/ nur seinen willen sehn.
15Ach aber armer held/ verspare deinen willen!
16Man läst sich heute nicht mit leeren wollen füllen.
17Dein leben ist uns schon so gut als dir bekandt:
18Drum meide nur den schein und allen falschen tand;
19Die nachwelt möchte sonst/ wenn sie dein lob wird lesen/
20Gedencken/ dieses bild sey Leopold gewesen.