1Drei Geister nahten diese Nacht,
2Die trübe sinnend ich durchwacht.
3Mein innres Aug’ sah Visionen.
4Sie thronen nicht im Sternenzelt:
5Sie sind Geschöpfe dieser Welt,
6Die als Schutzengel sie bewohnen.
7Der erste Geist am Lager stand,
8Schwarz war sein Haar und sein Gewand,
9Und sprach mit monotonem Laute:
10„ich bin der Trost für jeden Schmerz,
11Das Herz ich weise himmelwärts,
12Das auf der Falschheit Schwüre baute.
13Bin Vampyr, der aus wunder Brust
14Zwar saugt das Blut der Lebenslust,
15Doch auch fortfächelt alle Leiden;
16Bin Stab, der zur Erkenntniß führt,
17Doch welken macht, was er berührt —
18Ich bin die Mutter dieser Beiden.“
19Sie wies auf jene andern Zwei.
20Vortrat die zweite stolz und frei
21Mit festem herrschaft-sicherm Tritte.
22Sie prahlte nicht mit Prunkgeschmaid,
23Nur einen Spiegel hielt die Maid
24Und neigte sich in stummer Bitte.