August Heinrich Hoffmann von Fallersleben: Café national (1841)

1Welch ein Flüstern, welch ein Summen!
2Welch ein stiller Lesefleiß!
3Nur Marqueure schrei'n und brummen:
4Tasse schwarz! und Tasse weiß!

5Und die Zeitungsblätter rauschen,
6Und man liest und liest sich satt,
7Um Ideen einzutauschen,
8Weil man selbst gar wenig hat.

9Und sie plaudern, blättern, suchen,
10Endlich kommt ein Resultat:
11Noch ein Stückchen Aepfelkuchen!
12Zwar der Cours steht desolat.

13Und sie sitzen, grübeln, denken,
14Und sie werden heiß und stumm,
15Und mit kühlenden Getränken
16Stärken sie sich wiederum.

17So vertreibt man sich die Zeiten
18Nach des Tages Hitz' und Last,
19Bis erfüllt mit Neuigkeiten
20Geht nach Haus der letzte Gast.

21Doch am Morgen sieht sich wieder
22Hier der alte Lesekreis,
23Und man läßt sich häuslich nieder:
24Tasse schwarz! und Tasse weiß!

(Aus: Haider, Thomas. A Large Annotated Reference Corpus of New High German Poetry. In: Proceedings of the 2024 Joint International Conference on Computational Linguistics, Language Resources and Evaluation (LREC-COLING 2024), S. 677–683, Torino, Italia. ELRA and ICCL. 2024.)

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Dieses Gedicht könnte aus folgender Literaturepoche stammen:

August Heinrich Hoffmann von Fallersleben (1798-1874)

* 04/02/1798 in Fallersleben, † 01/19/1874 in Abtei Corvey

männlich, geb. Hoffmann

deutscher Dichter und Germanist, Verfasser des „Liedes der Deutschen“

(Aus: Wikidata.org)

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