Christian Felix Weiße: Die Freundschaft (1767)

1Der Freund, der mir den Spiegel zeiget,
2Den kleinsten Flecken nicht ver-
3schweiget,
4Mich freundlich warnt, mich ernstlich
5schilt,
6Wenn ich nicht meine Pflicht erfüllt:
7Das ist ein Freund,
8So wenig er es scheint!

9Doch der, der mich stets schmeichelnd
10preiset,
11Mir alles lobt, nie was verweiset;
12Zu Fehlern mir die Hände beut,
13Und mir vergiebt, eh ich bereut:
14Das ist ein Feind,
15So freundlich er auch scheint!

(Weiße, Christian Felix: Lieder für Kinder. Leipzig, 1767.Aus: Haider, Thomas. A Large Annotated Reference Corpus of New High German Poetry. In: Proceedings of the 2024 Joint International Conference on Computational Linguistics, Language Resources and Evaluation (LREC-COLING 2024), S. 677–683, Torino, Italia. ELRA and ICCL. 2024.)

Bitte prüfe den Text zunächst selbst auf Auffälligkeiten und nutze erst dann die Funktionen!

Wähle rechts unter „Einstellungen“ aus, welcher Aspekt untersucht werden soll. Unter dem Text findest du eine Erklärung zu dem ausgewählten Aspekt.

Dieses Gedicht könnte aus folgender Literaturepoche stammen:
Author

Christian Felix Weiße (1726-1804)

* 01/28/1726 in Annaberg-Buchholz, † 12/16/1804 in Stötteritz

männlich, geb. Weiße

deutscher Schriftsteller und Pädagoge

(Aus: Wikidata.org)

Bitte beachte unsere Hinweise zur möglichen Fehleranfälligkeit!

Gedichtanalysen zu diesem Gedicht