Hugo von Hofmannsthal: 1. Über Vergänglichkeit (1901)

1Noch spür ich ihren Atem auf den Wangen:
2Wie kann das sein, daß diese nahen Tage
3Fort sind, für immer fort, und ganz vergangen?

4Dies ist ein Ding, das keiner voll aussinnt,
5Und viel zu grauenvoll, als daß man klage:
6Daß alles gleitet und vorüberrinnt

7Und daß mein eignes Ich, durch nichts gehemmt,
8Herüberglitt aus einem kleinen Kind
9Mir wie ein Hund unheimlich stumm und fremd.

10Dann: daß ich auch vor hundert Jahren war
11Und meine Ahnen, die im Totenhemd,
12Mit mir verwandt sind wie mein eignes Haar,

13So eins mit mir als wie mein eignes Haar.

(Aus: Haider, Thomas. A Large Annotated Reference Corpus of New High German Poetry. In: Proceedings of the 2024 Joint International Conference on Computational Linguistics, Language Resources and Evaluation (LREC-COLING 2024), S. 677–683, Torino, Italia. ELRA and ICCL. 2024.)

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Author

Hugo von Hofmannsthal (1874-1929)

* 02/01/1874 in Wien, † 07/15/1929 in Rodaun

männlich, geb. von Hofmannsthal

- Schlaganfall

österreichischer Schriftsteller, Dramatiker, Lyriker und Librettist

(Aus: Wikidata.org)

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