Ernst Stadler: Nun rieseln weiße Flocken unsre Schritte ein Titel entspricht 1. Vers(1898)

1Nun rieseln weiße Flocken unsre Schritte ein.
2Der Weidenstrich läßt fröstelnd letzte Farben sinken,
3Das Dunkel steigt vom Fluß, um den versprengte
4Lichter blinken,
5Mit Schnee und bleicher Stille weht die Nacht herein.

6Nun ist in samtnen Teppichen das Land verhüllt,
7Und unsre Worte tasten auf und schwanken nieder
8Wie junge Vögel mit verängstetem Gefieder –
9Die Ebene ist grenzenlos mit Dämmerung gefüllt.

10Um graue Wolkenbündel blüht ein schwacher Schein,
11Er leuchtet unserm Pfad in nachtverhängte Weite,
12Dein Schritt ist wie ein fremder Traum an meiner Seite –
13Nun rieseln weiße Flocken unsre Sehnsucht ein.

(Aus: Haider, Thomas. A Large Annotated Reference Corpus of New High German Poetry. In: Proceedings of the 2024 Joint International Conference on Computational Linguistics, Language Resources and Evaluation (LREC-COLING 2024), S. 677–683, Torino, Italia. ELRA and ICCL. 2024.)

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Dieses Gedicht könnte aus folgender Literaturepoche stammen:
Author

Ernst Stadler (1883-1914)

* 08/11/1883 in Colmar, † 10/30/1914 in Ypern

männlich, geb. Stadler

elsässischer Lyriker

(Aus: Wikidata.org)

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