Max Dauthendey: November (1892)

1Grau verwirrt der leere Wald.
2Mit tausend blauglühenden Ätheraugen,
3Hoch durch schwarzen Fichtenbehang,
4Irren Heere blauer gigantischer Blüten.

5Von fremden Dolden,
6Niemand hat je sie belauscht,
7Blüht jeder Morgen im Grase
8Eisigen Samen.

9Graue Frauen,
10Die lautlos im Reigen kamen,
11Sind lautlos gegangen.
12Der Bleichen Juwelen
13Strahlende Fäden
14Irisgrün, irisgolden,
15Hangen an allen Zweigen.

16In nackten Kronen singen
17Wachszarte Ströme der Sonne.
18Um bloße Säulen,
19Auf weißen Schwingen kreist
20Einäugig ein Aar,
21Das Schweigen.

(Aus: Haider, Thomas. A Large Annotated Reference Corpus of New High German Poetry. In: Proceedings of the 2024 Joint International Conference on Computational Linguistics, Language Resources and Evaluation (LREC-COLING 2024), S. 677–683, Torino, Italia. ELRA and ICCL. 2024.)

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Max Dauthendey (1867-1918)

* 07/25/1867 in Würzburg, † 08/29/1918 in Malang auf Java

männlich, geb. Dauthendey

deutscher Dichter und Maler

(Aus: Wikidata.org)

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