1Grellgestürzt schrille Schluchten.
2Tief in phosphorgrünen Schachten
3Glühen stumm metallne Spiegel,
4Weiß und lautlos festerstarrt.
5Du liegst eingegossen blau
6Vor mir in dem klaren Erz.
7Und ich knie nieder,
8Meine Augen beten:
9Strahle deinen blauen Atem in mein Blut.
10Blaue Schatten knien an den Ufern.
11Lächeln in die Silberspiegel,
12Ihre gelben Augen singen hell und dunkel.
13Alle, Kinder dieser bleichen Insel.
14Blaue Wesen, die der Mond geboren.
15Und die Feuer ihrer Augen
16Glühen hell die Sprache ihres Schweigens.
17Aus den weißen Spiegeln blühen
18Blaue Echo ihrer Schatten.
19Jeder betet zu dem eignen Bilde.
20Ihre goldnen Phosphoraugen
21Küssen heiß sich selber im Metall,
22Und die blauen Wesen schmelzen bleichend,
23In das eigne blaue Spiegelbild.
24Durch die grünen Einsamkeiten
25Wallt der Klagelaut der Blidatulpen,
26Und die elfenbeinbleichen Kelche
27Gießen Schnee.
28Hoch am schneeigen Schachtrand
29Rauschen weiß die Schwanenbäume,
30Und aus grünem Eis die Blüten
31Schwingen mit kristallenen Flügeln
32Auf und nieder.
33Silbermatt ihre Wellensänge
34Gleiten durch die erznen Spiegel,
35Das Metall schwingt mit den Düften,
36Und sie wiegen dich im Lächeln
37Ätherblau auf ihrem Silber.
38O, ich liebe dich mein Knabe,
39Und mein Blut will mit dir bleichen,
40Und in
41Grüner glühn die Phosphorklippen,
42Und die erznen Seen spannen
43Heißer, blanker ihre Spiegel.
44Tief bin ich in dich geschmolzen,
45Weich in
46Tönen wir im bleichen Silber.
47Ringsum zucken aus dem Spiegel
48Kalt die weißen Seedakelche.
49Blendend bleichen ihre Düfte
50Unseres Atems tiefste letzte rote Welle.
51Wir erstarren schweigend glühend,
52Weiß im weißen erznen Spiegel.