1O Kapitän, mein Kapitän! Die grause Fahrt ist aus,
2Dein Schiff hielt jedes Wetter aus und trägt den Preis nach Haus,
3Die Glocken dort im nahen Port, sie läuten dir vom Turm,
4Die Menge jauchzt und folgt dem Kiel, der grimmig fest im Sturm.
5Doch o Herz, Herz, Herz!
6O Tropfen blutigrot!
7Wo auf dem Deck mein Kapitän
8Gefallen, kalt und tot.
9O Kapitän, mein Kapitän, steh auf! Die Glocken dröhnen,
10Das Fahnenschwenken gilt ja dir, für dich die Hörner tönen,
11Kränze und Blumen sind für dich, am Ufer harrt die Menge,
12Man späht und horcht und ruft nach dir in wogendem Gedränge.
13Auf! Führer, lieber Vater!
14Dein Haupt auf meinen Arm,
15Es ist ein Traum, du bist nicht tot,
16Du bist noch stark und warm.
17Mein Kapitän gibt Antwort nicht, sein Mund ist bleich und stille,
18Mein Vater fühlt nicht meinen Arm, ihm ruhen Puls und Wille;
19Das Schiff geborgen, ankerfest, denn seine Fahrt ist aus,
20Trotz Not und Riff das Siegerschiff kehrt mit Gewinn nach Haus.
21Ihr Ufer jauchzt, ihr Glocken dröhnt –
22Doch ich, in stiller Not,
23Geh noch auf Deck, wo mein Kapitän
24Gefallen, kalt und tot.