Friedrich Schiller: Hast du den Säugling gesehn, der, unbewußt noch der Liebe Titel entspricht 1. Vers(1782)

1Hast du den Säugling gesehn, der, unbewußt noch der Liebe,
2Die ihn wärmet und wiegt, schlafend von Arme zu Arm
3Wandert, bis bei der Leidenschaft Ruf der Jüngling erwachet
4Und des Bewußtseins Blitz dämmernd die Welt ihm erhellt?
5Hast du die Mutter gesehn, wenn sie süßen Schlummer dem Liebling
6Kauft mit dem eigenen Schlaf und für das Träumende sorgt,
7Mit dem eigenen Leben ernährt die zitternde Flamme
8Und mit der Sorge selbst sich für die Sorge belohnt?
9Und du lästerst die große Natur, die, bald Kind und bald Mutter,
10Jetzt empfänget, jetzt gibt, nur durch Bedürfnis besteht?
11Selbstgenügsam willst du dem schönen Ring dich entziehen,
12Der Geschöpf an Geschöpf reiht in vertraulichem Bund,
13Willst, du Armer, stehen allein und allein durch dich selber,
14Wenn durch der Kräfte Tausch selbst das Unendliche steht?

(Aus: Haider, Thomas. A Large Annotated Reference Corpus of New High German Poetry. In: Proceedings of the 2024 Joint International Conference on Computational Linguistics, Language Resources and Evaluation (LREC-COLING 2024), S. 677–683, Torino, Italia. ELRA and ICCL. 2024.)

Bitte prüfe den Text zunächst selbst auf Auffälligkeiten und nutze erst dann die Funktionen!

Wähle rechts unter „Einstellungen“ aus, welcher Aspekt untersucht werden soll. Unter dem Text findest du eine Erklärung zu dem ausgewählten Aspekt.

Dieses Gedicht könnte aus folgender Literaturepoche stammen:

Friedrich Schiller (1759-1805)

* 11/10/1759 in Marbach am Neckar, † 05/09/1805 in Weimar

männlich, geb. Schiller

natürliche Todesursache - Tuberkulose

deutscher Dichter, Philosoph und Historiker

(Aus: Wikidata.org)

Bitte beachte unsere Hinweise zur möglichen Fehleranfälligkeit!

Gedichtanalysen zu diesem Gedicht