1Ich trink', und trinkend fällt mir bei,
2Warum Naturreich dreifach sei.
3Die Tier' und Menschen trinken, lieben,
4Ein jegliches nach seinen Trieben:
5Delphin und Adler, Floh und Hund
6Empfindet Lieb', und netzt den Mund.
7Was also trinkt und lieben kann,
8Wird in das erste Reich getan.
9Die Pflanze macht das zweite Reich,
10Dem ersten nicht an Güte gleich:
11Sie liebet nicht, doch kann sie trinken;
12Wenn Wolken träufelnd niedersinken,
13So trinkt die Zeder und der Klee,
14Der Weinstock und die Aloe.
15Drum, was nicht liebt, doch trinken kann,
16Wird in das zweite Reich getan.
17Das Steinreich macht das dritte Reich;
18Und hier sind Sand und Demant gleich:
19Kein Stein fühlt Durst und zarte Triebe,
20Er wächset ohne Trunk und Liebe.
21Drum, was nicht hebt noch trinken kann,
22Wird in das letzte Reich getan.
23Denn ohne Lieb' und ohne Wein,
24Sprich, Mensch, was bleibst du noch? – – Ein Stein.