Ferdinand Freiligrath: Springer (1846)

1Kein besser Schachbrett, als die Welt:
2Zur Limmat rück’ ich von der Schelde!
3Ihr sprengt mich wohl von Feld zu Feld,
4Doch schlagt ihr mich nicht aus dem Felde!

5So ist es eben in dem Schach
6Der Freien wider die Despoten:
7Zug über Zug und Schlag auf Schlag,
8Und Ruh’ wird keine nicht geboten!

9Mir ist, als müßt’ ich auch von hier
10Den Stab noch in die Weite setzen;
11Als würden auch aus Tell’s Revier
12Die Launen dieses Spiels mich hetzen!

13Ich bin bereit! Noch braust das Meer
14Um Norweg’s freie Bauernstätten;
15Noch rasselt es von Frankreich her,
16Wie Klirren von gebrochnen Ketten!

17Kein flüchtig Haupt hat Engelland
18Von seiner Schwelle noch gewiesen;
19Noch winkt mir eine Freundeshand
20Nach des Ohio lust’gen Wiesen!

21Von Dorf zu Dorf, von Stadt zu Stadt,
22Von Land zu Land — mich schiert es wenig!
23Kein Zug des Schicksals setzt mich matt: —
24Matt werden kann ja nur der König!

(Freiligrath, Ferdinand: Ça ira! Herisau, 1846.Aus: Haider, Thomas. A Large Annotated Reference Corpus of New High German Poetry. In: Proceedings of the 2024 Joint International Conference on Computational Linguistics, Language Resources and Evaluation (LREC-COLING 2024), S. 677–683, Torino, Italia. ELRA and ICCL. 2024.)

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Dieses Gedicht könnte aus folgender Literaturepoche stammen:
Author

Ferdinand Freiligrath (1810-1876)

* 06/17/1810 in Detmold, † 03/18/1876 in Bad Cannstatt

männlich

natürliche Todesursache - Herzinfarkt

deutscher Lyriker, Dichter und Übersetzer

(Aus: Wikidata.org)

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