Friedrich Hebbel: Winterreise (1839)

1Wie durch so manchen Ort
2Bin ich nun schon gekommen,
3Und hab' aus keinem fort
4Ein freundlich Bild genommen.

5Man prüft am fremden Gast
6Den Mantel und den Kragen,
7Mit Blicken, welche fast
8Die Liebe untersagen.

9Der Gruß trägt so die Spur
10Gleichgültig-off'ner Kälte,
11Daß ich ihn ungern nur
12Mit meinem Dank vergelte.

13Und weil sie in der Brust
14Mir nicht die Flamme nähren,
15So muß sie ohne Lust
16Sich in sich selbst verzehren.

17Da ruf' ich aus mit Schmerz,
18Indem ich fürbaß wand're:
19Man hat nur dann ein Herz,
20Wenn man es hat für And're.

(Aus: Haider, Thomas. A Large Annotated Reference Corpus of New High German Poetry. In: Proceedings of the 2024 Joint International Conference on Computational Linguistics, Language Resources and Evaluation (LREC-COLING 2024), S. 677–683, Torino, Italia. ELRA and ICCL. 2024.)

Bitte prüfe den Text zunächst selbst auf Auffälligkeiten und nutze erst dann die Funktionen!

Wähle rechts unter „Einstellungen“ aus, welcher Aspekt untersucht werden soll. Unter dem Text findest du eine Erklärung zu dem ausgewählten Aspekt.

Dieses Gedicht könnte aus folgender Literaturepoche stammen:

Friedrich Hebbel (1813-1863)

* 03/18/1813 in Wesselburen, † 12/13/1863 in Wien

männlich, geb. Hebbel

deutscher Dramatiker und Lyriker

(Aus: Wikidata.org)

Bitte beachte unsere Hinweise zur möglichen Fehleranfälligkeit!

Gedichtanalysen zu diesem Gedicht