Christian Hoffmann von Hoffmannswaldau: 7. Die Welt (1647)

1Was ist die Welt, und ihr berühmtes gläntzen?
2Was ist die Welt und ihre gantze Pracht?
3Ein schnöder Schein in kurtzgefasten Grentzen,
4Ein schneller Blitz, bey schwarzgewölckter Nacht;
5Ein bundtes Feld, da Kummerdisteln grünen;
6Ein schön Spital, so voller Kranckheit steckt.
7Ein Sclavenhauß, da alle Menschen dienen,
8Ein faules Grab, so Alabaster deckt.
9Das ist der Grund, darauff wir Menschen bauen,
10Und was das Fleisch für einen Abgott hält.
11Komm Seele, komm, und lerne weiter schauen,
12Als sich erstreckt der Zirckel dieser Welt.
13Streich ab von dir derselben kurtzes Prangen,
14Halt ihre Lust für eine schwere Last.
15So wirst du leicht in diesen Port gelangen,
16Da Ewigkeit und Schönheit sich umbfast.

(Aus: Haider, Thomas. A Large Annotated Reference Corpus of New High German Poetry. In: Proceedings of the 2024 Joint International Conference on Computational Linguistics, Language Resources and Evaluation (LREC-COLING 2024), S. 677–683, Torino, Italia. ELRA and ICCL. 2024.)

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Dieses Gedicht könnte aus folgender Literaturepoche stammen:

Christian Hoffmann von Hoffmannswaldau (1616-1679)

* 01/01/1616 in Breslau, † 04/18/1679 in Breslau

männlich

deutsch-schlesischer Lyriker und Epigrammatiker, Politiker und Diplomat

(Aus: Wikidata.org)

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