1Im Wald, in der Köhlerhütte, sitzt
2Trübsinnig allein der König;
3Er sitzt an der Wiege des Köhlerkinds
4Und wiegt und singt eintönig:
5»eiapopeia, was raschelt im Stroh?
6Es blöken im Stalle die Schafe –
7Du trägst das Zeichen an der Stirn
8Und lächelst so furchtbar im Schlafe.
9Eiapopeia, das Kätzchen ist tot –
10Du trägst auf der Stirne das Zeichen –
11Du wirst ein Mann und schwingst das Beil,
12Schon zittern im Walde die Eichen.
13Der alte Köhlerglaube verschwand,
14Es glauben die Köhlerkinder –
15Eiapopeia – nicht mehr an Gott,
16Und an den König noch minder.
17Das Kätzchen ist tot, die Mäuschen sind froh –
18Wir müssen zuschanden werden –
19Eiapopeia – im Himmel der Gott
20Und ich, der König auf Erden.
21Mein Mut erlischt, mein Herz ist krank,
22Und täglich wird es kränker –
23Eiapopeia – du Köhlerkind,
24Ich weiß es, du bist mein Henker.
25Mein Todesgesang ist dein Wiegenlied –
26Eiapopeia – die greisen
27Haarlocken schneidest du ab zuvor –
28Im Nacken klirrt mir das Eisen.
29Eiapopeia, was raschelt im Stroh?
30Du hast das Reich erworben,
31Und schlägst mir das Haupt vom Rumpf herab –
32Das Kätzchen ist gestorben.
33Eiapopeia, was raschelt im Stroh?
34Es blöken im Stalle die Schafe.
35Das Kätzchen ist tot, die Mäuschen sind froh –
36Schlafe, mein Henkerchen, schlafe!«