Heinrich Heine: 10 (1826)

1Es sitzen am Kreuzweg drei Frauen,
2Sie grinsen und spinnen,
3Sie seufzen und sinnen;
4Sie sind gar häßlich anzuschauen.

5Die erste trägt den Rocken,
6Sie dreht die Fäden,
7Befeuchtet jeden;
8Deshalb ist die Hängelippe so trocken.

9Die zweite läßt tanzen die Spindel;
10Das wirbelt im Kreise,
11In drolliger Weise;
12Die Augen der Alten sind rot wie Zindel.

13Es hält die dritte Parze
14In Händen die Schere,
15Sie summt Miserere;
16Die Nase ist spitz, drauf sitzt eine Warze.

17O spute dich und zerschneide
18Den Faden, den bösen,
19Und laß mich genesen
20Von diesem schrecklichen Lebensleide!

(Aus: Haider, Thomas. A Large Annotated Reference Corpus of New High German Poetry. In: Proceedings of the 2024 Joint International Conference on Computational Linguistics, Language Resources and Evaluation (LREC-COLING 2024), S. 677–683, Torino, Italia. ELRA and ICCL. 2024.)

Bitte prüfe den Text zunächst selbst auf Auffälligkeiten und nutze erst dann die Funktionen!

Wähle rechts unter „Einstellungen“ aus, welcher Aspekt untersucht werden soll. Unter dem Text findest du eine Erklärung zu dem ausgewählten Aspekt.

Dieses Gedicht könnte aus folgender Literaturepoche stammen:

Heinrich Heine (1797-1856)

* 12/13/1797 in Düsseldorf, † 02/17/1856 in Paris

männlich, geb. Heine

- Bleivergiftung

deutscher Dichter und Publizist

(Aus: Wikidata.org)

Bitte beachte unsere Hinweise zur möglichen Fehleranfälligkeit!

Gedichtanalysen zu diesem Gedicht