Heinrich Heine: Welsche Sage (1844)

1Zu Turin, im alten Schlosse,
2Sehen wir, aus Stein gemetzt,
3Wie ein Weib mit einem Rosse
4Sodomitisch sich ergötzt.

5Und es heißt: daß jene Dame
6Die erlauchte Mutter ward
7Eines Fürstenstamms; der Same
8Schlug fürwahr nicht aus der Art.

9Ja, sie hatten alle wenig
10Von der menschlichen Natur!
11Und an jedem Sardenkönig
12Merkte man die Pferdespur.

13Stets brutal zugleich und blöde,
14Stallgedanken, jammervoll,
15Ein Gewieher ihre Rede,
16Eine Bestie jeder Zoll.

17Du allein, du des Geschlechtes
18Letzter Sprößling, fühlst und denkst
19Wie ein Mensch, und hast ein echtes
20Christenherz, und bist kein Hengst.

(Aus: Haider, Thomas. A Large Annotated Reference Corpus of New High German Poetry. In: Proceedings of the 2024 Joint International Conference on Computational Linguistics, Language Resources and Evaluation (LREC-COLING 2024), S. 677–683, Torino, Italia. ELRA and ICCL. 2024.)

Bitte prüfe den Text zunächst selbst auf Auffälligkeiten und nutze erst dann die Funktionen!

Wähle rechts unter „Einstellungen“ aus, welcher Aspekt untersucht werden soll. Unter dem Text findest du eine Erklärung zu dem ausgewählten Aspekt.

Dieses Gedicht könnte aus folgender Literaturepoche stammen:
Author

Heinrich Heine (1797-1856)

* 12/13/1797 in Düsseldorf, † 02/17/1856 in Paris

männlich, geb. Heine

- Bleivergiftung

deutscher Dichter und Publizist

(Aus: Wikidata.org)

Bitte beachte unsere Hinweise zur möglichen Fehleranfälligkeit!

Gedichtanalysen zu diesem Gedicht