Heinrich Heine: Morphine (1852)

1Groß ist die Ähnlichkeit der beiden schönen
2Jünglingsgestalten, ob der eine gleich
3Viel blässer als der andre, auch viel strenger,
4Fast möcht ich sagen: viel vornehmer aussieht
5Als jener andre, welcher mich vertraulich
6In seine Arme schloß – Wie lieblich sanft
7War dann sein Lächeln, und sein Blick wie selig!
8Dann mocht es wohl geschehn, daß seines Hauptes
9Mohnblumenkranz auch meine Stirn berührte
10Und seltsam duftend allen Schmerz verscheuchte
11Aus meiner Seel' – Doch solche Linderung,
12Sie dauert kurze Zeit; genesen gänzlich
13Kann ich nur dann, wenn seine Fackel senkt
14Der andre Bruder' der so ernst und bleich. –
15Gut ist der Schlaf, der Tod ist besser – freilich
16Das beste wäre, nie geboren sein.

(Aus: Haider, Thomas. A Large Annotated Reference Corpus of New High German Poetry. In: Proceedings of the 2024 Joint International Conference on Computational Linguistics, Language Resources and Evaluation (LREC-COLING 2024), S. 677–683, Torino, Italia. ELRA and ICCL. 2024.)

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Dieses Gedicht könnte aus folgender Literaturepoche stammen:
Author

Heinrich Heine (1797-1856)

* 12/13/1797 in Düsseldorf, † 02/17/1856 in Paris

männlich, geb. Heine

- Bleivergiftung

deutscher Dichter und Publizist

(Aus: Wikidata.org)

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