Wilhelm Busch: Geld gehört zum Ehestande Titel entspricht 1. Vers(1870)

1Geld gehört zum Ehestande,
2Häßlichkeit ist keine Schande,
3Liebe ist beinah absurd.
4Drum du nimmst den Junker Jochen
5Innerhalb der nächsten Wochen.
6Also sprach der Ritter Kurt.

7Vater, flehte Kunigunde,
8Schone meine Herzenswunde,
9Ganz umsonst ist dein Bemühn.
10Ja, ich schwör's bei Erd und Himmel,
11Niemals nehm ich diesen Lümmel,
12Ewig, ewig hass' ich ihn.

13Nun, wenn Worte nicht mehr nützen,
14Dann so bleibe ewig sitzen,
15Marsch mit dir ins Burgverlies.
16Zornig sagte dies der Alte,
17Als er in die feuchte, kalte
18Kammer sie hinunterstieß.
19Jahre kamen, Jahre schwanden,
20Nichts im Schlosse blieb vorhanden
21Außer Kunigundens Geist.
22Dort, wo graue Ratten rasseln,
23Sitzt sie zwischen Kellerasseln,
24Von dem Feuermolch umkreist.

25Heut noch ist es nicht geheuer
26In dem alten Burggemäuer
27Um die Mitternacht herum.
28Wehe, ruft ein weißes Wesen,
29Will denn niemand mich erlösen?
30Doch die Wände bleiben stumm.

(Aus: Haider, Thomas. A Large Annotated Reference Corpus of New High German Poetry. In: Proceedings of the 2024 Joint International Conference on Computational Linguistics, Language Resources and Evaluation (LREC-COLING 2024), S. 677–683, Torino, Italia. ELRA and ICCL. 2024.)

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Dieses Gedicht könnte aus folgender Literaturepoche stammen:
Author

Wilhelm Busch (1832-1908)

* 04/15/1832 in Wiedensahl, † 01/09/1908 in Mechtshausen

männlich, geb. Busch

deutscher Verfasser von satirischen in Verse gefassten Bildergeschichten (1832-1908)

(Aus: Wikidata.org)

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