1In seinem Garten freudevoll
2Geht hier ein Gärtner namens Knoll.
3Doch seine Freudigkeit vergeht.
4Ein Maulwurf wühlt im Pflanzenbeet.
5Schnell eilt er fort und holt die Hacke,
6Daß er den schwarzen Wühler packe.
7Jetzt ist vor allem an der Zeit
8Die listige Verschwiegenheit.
9Aha! Schon hebt sich was im Beet,
10Und Knoll erhebt sein Jagdgerät.
11Schwupp! da – und Knoll verfehlt das Ziel.
12Die Hacke trennt sich von dem Stiel.
13Das Instrument ist schnell geheilt;
14Ein Nagel wird hineingekeilt.
15Und wieder steht er ernst und krumm
16Und schaut nach keiner Seite um.
17Klabumm! – So krieg die Schwerenot!
18Der Nachbar schießt die Spatzen tot.
19Doch immerhin und einerlei!
20Ein Flintenschuß ist schnell vorbei.
21Schon wieder wühlt das Ungetier.
22»wart!« – denkt sich Knoll – »Jetzt kommen wir!«
23Er schwingt die Hacke voller Hast –
24Radatsch! – o schöner Birnenast!
25Die Hacke ärgert ihn doch sehr,
26Drum holt er jetzt den Spaten her.
27Nun, Alter, sei gescheit und weise,
28Und mache leise, leise, leise!
29Schnarräng!! – Da tönt ihm in das Ohr
30Ein Bettelmusikantenchor.
31Musik wird oft nicht schön gefunden,
32Weil sie stets mit Geräusch verbunden.
33Kaum ist's vorbei mit dem Trara,
34So ist der Wühler wieder da.
35Schnupp! dringt die Schaufel, wie der Blitz,
36Dem Maulwurf unter seinen Sitz.
37Und mit Hurra in einem Bogen
38Wird er herauf ans Licht gezogen.
39Aujau! Man setzt sich in den Rechen
40Voll spitzer Stacheln, welche stechen.
41Und Knoll zieht für den Augenblick
42Sich schmerzlich in sich selbst zurück.
43Schon hat der Maulwurf sich derweil
44Ein Loch gescharrt in Angst und Eil.
45Doch Knoll, der sich emporgerafft,
46Beraubt ihn seiner Lebenskraft.
47Da liegt der schwarze Bösewicht
48Und wühlte gern und kann doch nicht;
49Denn hinderlich, wie überall,
50Ist hier der eigne Todesfall.