Ludwig Achim von Arnim: Himmelsboten zu Liebchens Himmelbett (1806)

1Der Mondschein, der ist schon verblichen,
2Die finstre Nacht ist hingeschlichen;
3Steh auf du edle Morgenröth',
4Zu dir all mein Vertrauen steht.

5Phöbus ihr Vorbott wohlgeziert,
6Hat schon den Wagen angeschirrt;
7Die Sonnenroß sind vorgespannt,
8Zügel ruht in seiner Hand.

9Ihr Vorbott der Don Lucifer,
10Schwebt allbereits am Himmel her,
11Er hat die Wolken aufgeschlossen,
12Die Erd mit seinem Thau begossen.

13O fahrt vor ihr Schlafkämmerlein,
14Weckt leis die süße Liebste mein;
15Verkündet ihr, was ich euch sag,
16Mein Dienst, mein Gruß, ein guten Tag.

17Doch müßt ihr sie fein züchtig wecken,
18Dabei mein heimliche Lieb entdecken;
19Sollt sagen, wie ihr Diener wacht,
20So kummervoll die ganze Nacht.

21Schaut an für mich die gelbe Haar,
22Ihr Hälslein blank, ihr Aeuglein klar;
23Küßt ihr für mich den rothen Mund,
24Und wenn sie's leid't die Brüstlein rund.

(Aus: Haider, Thomas. A Large Annotated Reference Corpus of New High German Poetry. In: Proceedings of the 2024 Joint International Conference on Computational Linguistics, Language Resources and Evaluation (LREC-COLING 2024), S. 677–683, Torino, Italia. ELRA and ICCL. 2024.)

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Dieses Gedicht könnte aus folgender Literaturepoche stammen:
Author

Ludwig Achim von Arnim (1781-1831)

* 01/26/1781 in Berlin, † 01/21/1831 in Wiepersdorf

männlich, geb. Arnim

deutscher Schriftsteller und wichtiger Vertreter der Heidelberger Romantik

(Aus: Wikidata.org)

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