Friedrich von Matthisson: Die Trennung (1786)

1Wann der bängste meiner Erdentage,
2Furchtbar wie das Weltgericht, erscheint,
3Dann, du weichgeschaffne Seele, klage
4Mitleidsvoll um den verlaßnen Freund!

5Düster werden seine Jahre schwinden,
6In Gefilden, wo kein Blümchen sprießt,
7Bis im Schatten stiller Kirchhoflinden
8Seinen Staub die Rasengruft umschließt.

9In der Schwermuth schauervollen Hainen
10Wird dem Traurenden dein liebes Bild,
11Wie ein Engel Gottes oft erscheinen,
12In der Hofnung Morgenroth gehüllt!

13Ruh' wird dann ins bange Herz ihm sinken,
14Trost von Gott auf ihn herunterwehn!
15Wo den Lichtquell die Verklärten trinken,
16Freundin! werden wir uns wiedersehn!

17Wall' indeß des Lebens dunkle Thale,
18Frommes Mädchen, sonder Harm und Leid,
19Wie ein Stern aus bessern Welten strale
20Dir der Glaube der Unsterblichkeit!

(Aus: Haider, Thomas. A Large Annotated Reference Corpus of New High German Poetry. In: Proceedings of the 2024 Joint International Conference on Computational Linguistics, Language Resources and Evaluation (LREC-COLING 2024), S. 677–683, Torino, Italia. ELRA and ICCL. 2024.)

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Dieses Gedicht könnte aus folgender Literaturepoche stammen:

Friedrich von Matthisson (1761-1831)

* 01/23/1761 in Hohendodeleben, † 03/12/1831 in Wörlitz

männlich

deutscher Lyriker und Prosaschriftsteller

(Aus: Wikidata.org)

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