Ludwig Tieck: Sehnsucht (1813)

1Warum Schmachten?
2Warum Sehnen?
3Alle Thränen
4Ach! sie trachten
5Weit nach Ferne,
6Wo sie wähnen
7Schönre Sterne.
8Leise Lüfte
9Wehen linde,
10Durch die Klüfte
11Blumendüfte,
12Gesang im Winde.
13Geisterscherzen,
14Leichte Herzen!

15Ach! ach! wie sehnt sich für und für
16O fremdes Land, mein Herz nach dir!
17Werd' ich nie dir näher kommen,
18Da mein Sinn so zu dir steht?
19Kömmt kein Schifflein angeschwommen,
20Das dann unter Segel geht?
21Unentdeckte ferne Lande, –
22Ach mich halten ernste Bande,
23Nur wenn Träume um mich dämmern,
24Seh' ich deine Ufer schimmern,
25Seh' von dorther mir was winken, –
26Ist es Freund, ist' s Menschgestalt?
27Schnell muß alles untersinken,
28Rückwärts hält mich die Gewalt. –

29Warum Schmachten?
30Warum Sehnen?
31Alle Thränen
32Ach! sie trachetn
33Nach der Ferne,
34Wo sie wähnen
35Schönre Sterne. –

(Aus: Haider, Thomas. A Large Annotated Reference Corpus of New High German Poetry. In: Proceedings of the 2024 Joint International Conference on Computational Linguistics, Language Resources and Evaluation (LREC-COLING 2024), S. 677–683, Torino, Italia. ELRA and ICCL. 2024.)

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Dieses Gedicht könnte aus folgender Literaturepoche stammen:
Author

Ludwig Tieck (1773-1853)

* 05/31/1773 in Berlin, † 04/28/1853 in Berlin

männlich, geb. Tieck

deutscher Dichter, Schriftsteller, Herausgeber und Übersetzer der Romantik

(Aus: Wikidata.org)

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