1Laßt mich im Gras und Blumen liegen
2Und schaun dem blauen Himmel zu:
3Wie goldne Wolken ihn durchfliegen,
4In ihm ein Falke kreist in Ruh'.
5Die blaue Stille stört dort oben
6Kein Dampfer und kein Segelschiff,
7Kein Menschentritt, kein Pferdetoben,
8Nicht des Dampfwagens wilder Pfiff.
9Laßt satt mich schauen in die Klarheit,
10In diesen keuschen, sel'gen Raum,
11Denn bald könnt' werden ja zur Wahrheit
12Das Fliegen, der unsel'ge Traum.
13Dann flieht der Vogel aus den Lüften
14Wie aus dem Rhein der Salme schon,
15Und wo einst singend Lerchen schifften,
16Schifft grämlich stumm Britannias Sohn.
17Blick' ich gen Himmel, zu gewahren,
18Warum's so plötzlich dunkel sei,
19Erschau' ich einen Zug von Waren,
20Der an der Sonne schifft vorbei.
21Fühl' Regen ich im Sonnenscheine,
22Such' ich den Regenbogen keck,
23Ist es kein Regen, wie ich meine,
24Ward in der Luft ein Ölfaß leck.
25Laßt schaun mich von dem Erdgetümmel
26Zum Himmel, eh' es ist zu spät,
27Eh' wie vom Erdball so vom Himmel
28Die Poesie still trauernd geht.
29Verzeiht dies Lied des Dichters Grolle,
30Träumt er von solchem Himmelsgraus,
31Er, den die Zeit, die dampfestolle,
32Schließt von der Erde lieblos aus.