Justinus Kerner: Der Zopf im Kopfe (1824)

1Einst hat man das Haar frisiert,
2Hat's gepudert und geschmiert,
3Daß es stattlich glänze,
4Steif die Stirne begrenze.

5Nun läßt schlicht man wohl das Haar,
6Doch dafür wird wunderbar
7Das Gehirn frisieret,
8Meisterlich dressieret.

9Auf dem Kopfe die Frisur,
10Ist sie wohl ganz Unnatur,
11Scheint mir doch passabel,
12Nicht so miserabel,

13Als jetzt im Gehirn der Zopf,
14Als jetzt die Frisur im Kopf,
15Puder und Pomade
16Im Gehirn! – Gott Gnade!

(Aus: Haider, Thomas. A Large Annotated Reference Corpus of New High German Poetry. In: Proceedings of the 2024 Joint International Conference on Computational Linguistics, Language Resources and Evaluation (LREC-COLING 2024), S. 677–683, Torino, Italia. ELRA and ICCL. 2024.)

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Dieses Gedicht könnte aus folgender Literaturepoche stammen:

Justinus Kerner (1786-1862)

* 09/18/1786 in Ludwigsburg, † 02/21/1862 in Weinsberg

männlich, geb. Kerner

deutscher Dichter, Arzt und medizinischer Schriftsteller

(Aus: Wikidata.org)

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