Justinus Kerner: Der Grundton der Natur (1824)

1Wenn der Wald im Winde rauscht,
2Blatt mit Blatt die Rede tauscht,
3Möcht' ich gern die Blätter fragen:
4Tönt ihr Wonnen? tönt ihr Klagen?

5Springt der Waldbach Tal entlang
6Mit melodischem Gesang,
7Frag' ich still in meinem Herzen:
8Singt er Wonne? singt er Schmerzen?

9Lausch' der Äolsharfe nur!
10Schmerz ist Grundton der Natur;

11Schmerz des Waldes rauschend Singen,
12Schmerz – des Baches murmelnd Springen,
13Und am meist aus Menschen Scherz
14Tönt als Grundton Schmerz, nur Schmerz.

(Aus: Haider, Thomas. A Large Annotated Reference Corpus of New High German Poetry. In: Proceedings of the 2024 Joint International Conference on Computational Linguistics, Language Resources and Evaluation (LREC-COLING 2024), S. 677–683, Torino, Italia. ELRA and ICCL. 2024.)

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Dieses Gedicht könnte aus folgender Literaturepoche stammen:

Justinus Kerner (1786-1862)

* 09/18/1786 in Ludwigsburg, † 02/21/1862 in Weinsberg

männlich, geb. Kerner

deutscher Dichter, Arzt und medizinischer Schriftsteller

(Aus: Wikidata.org)

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