Charles Baudelaire: Auf immer, freier Mensch, wirst lieben du das Meer Titel entspricht 1. Vers(1844)

1Auf immer, freier Mensch, wirst lieben du das Meer,
2Dein Spiegel ist das Meer. Du schaust der Seele Bildnis
3Im weiten Wellenspiel der ungeheuren Wildnis,
4Gleich ihm ist deine Brust von Bitternissen schwer.

5Gern schaust dein Bild du, das die Wellen dir enthüllen,
6Mit Auge und mit Arm faßt du es, und dein Herz
7Vergißt wie trunken oft den eignen lauten Schmerz
8Bei dieses Klagesangs unzähmbar wildem Brüllen.

9Schweigsam und dunkel seid ihr beide allezeit:
10Mensch, noch drang keiner je in deine tiefsten Gründe,
11Meer, noch fand keiner je den Reichtum deiner Schlünde,
12So bergt ihr euren Hort in finstrer Heimlichkeit.

13Jahrtausende hindurch rollt euer nimmermüder
14Und mitleidsloser Kampf bar jeder Reue fort.
15So sehr liebt beide ihr die Schlachten und den Mord,
16O ewges Kämpferpaar, o nie versöhnte Brüder!

(Aus: Haider, Thomas. A Large Annotated Reference Corpus of New High German Poetry. In: Proceedings of the 2024 Joint International Conference on Computational Linguistics, Language Resources and Evaluation (LREC-COLING 2024), S. 677–683, Torino, Italia. ELRA and ICCL. 2024.)

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