1In Mezzodur war ein Lehrer,
2Sigmund Zus war er genannt,
3Als ein braver Mann geachtet,
4In der Gegend wohlbekannt.
5Er war Gatte und auch Vater
6Von drei Kindern, noch so klein;
7Leider lebte er nicht glücklich,
8Denn die Eh ward ihm zur Pein.
9Ein Verdacht regt sich im Herzen,
10Seine Frau sei ungetreu,
11Daß ein andrer, nicht er selber,
12Vater seiner Kinder sei.
13Und von Eifersucht gepeinigt
14Lebte fürder er dem Wahn;
15Als er sich betrogen glaubte,
16Reifte leider rasch der Plan.
17Eines Nachts zwang er die Gattin,
18Daß sie ein Bekenntnis schrieb,
19Das er selber ihr diktierte
20Und ihr Todesurteil blieb.
21Als sie drin den Vater nannte
22Ihrer Kinder – ach! o Gott! –
23Schoß er die drei armen Kleinen
24In dem Bett mit Kugeln tot.
25Darauf hat er sie gezwungen,
26Sich zu legen auf das Bett,
27Hat sie dann auch umgebrungen,
28Wie sie ihn auch angefleht.
29Er legt' nun selber Hand an sich
30Und endete dann fürchterlich.
31Das Dienstmädchen, das zugegen war,
32Mußte leuchten mit dem Licht
33Und erzählt's mit Grauen und Entsetzen
34Dem Gericht.