Detlev von Liliencron: Einen lustigen Schwank aus seinem Leben Titel entspricht 1. Vers(1876)

1Einen lustigen Schwank aus seinem Leben
2Hat mir gestern ein Freund gegeben:
3Ich war bei den Spiritisten gewesen,
4Bei Geistererscheinung, Gedankenlesen,
5Kam, ich gestehs, etwas gruselig nach Haus,
6Verschloß schleunig mein Zimmer vor jedwedem Graus
7Und tappe nach Streichholz, Lampe – nanu:
8Klopfts schüchtern. Was? ein Rendezvous
9Mit irgend einem Ururgroßvater,
10Mit einem alten Hexenkater?
11Mich überläufts; ah pfui, Mut, Licht,
12Ich fürcht mich doch sonst vorm Kuckuck nicht.
13Und hin zur Tür und dreh vorsichtig um,
14Und bin vor Staunen starr und stumm:
15In schwarzen Strümpfen, im bloßen Hemd,
16Ei Donner, das Mädel ist mir nicht fremd.
17Was, Kathrinchen, das bist du?
18Rasch herein, und schnell wieder zu.
19Wie du dich an mich schmiegst, wie du bangst!
20Hast wohl auch vor Gespenstern Angst?

(Aus: Haider, Thomas. A Large Annotated Reference Corpus of New High German Poetry. In: Proceedings of the 2024 Joint International Conference on Computational Linguistics, Language Resources and Evaluation (LREC-COLING 2024), S. 677–683, Torino, Italia. ELRA and ICCL. 2024.)

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Dieses Gedicht könnte aus folgender Literaturepoche stammen:
Author

Detlev von Liliencron (1844-1909)

* 06/03/1844 in Kiel, † 07/22/1909 in Rahlstedt

männlich

deutscher Autor

(Aus: Wikidata.org)

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