August Heinrich Hoffmann von Fallersleben: Abschied von der Heimat (1836)

1Thränen hab' ich viele, viele vergossen,
2Daß ich scheiden muß von hier –
3Doch mein lieber Vater hat es beschlossen,
4Aus der Heimat wandern wir,
5Heimat, heute wandern wir,
6Heut' auf ewig von dir.
7Drum ade, ade, ade!
8Drum ade, so lebe wohl!

9Lebet wohl, ihr meine Rosen im Garten
10Und ihr, meine Blümelein!
11Darf euch jetzt nicht weiter pflegen und warten,
12Denn es muß geschieden sein.
13Lieben Blümlein, weint mit mir,
14Heute scheid' ich von hier.
15Drum ade, ade, ade!
16Drum ade, so lebet wohl!

17Lebet wohl, ihr grünen blumigen Felder,
18Wo ich manches Sträußchen band!
19Lebet wohl, ihr Büsche, Lauben und Wälder,
20Wo ich kühlen Schatten fand!
21Berg' und Thäler, stille Au'n,
22Werd' euch nimmermehr schau'n!
23Drum ade, ade, ade!
24Drum ade, so lebet wohl!

25Lebe wohl! so ruf' ich traurig hernieder,
26Ruf's vom Berg hinab ins Thal.
27Heimat, Heimat! seh' ich nimmer dich wieder!
28Seh' ich dich zum letzten Mal!
29Dunkel wird es rings umher –
30Und mein Herz ist so schwer.
31Drum ade, ade, ade!
32Drum ade, so lebe wohl!

(Aus: Haider, Thomas. A Large Annotated Reference Corpus of New High German Poetry. In: Proceedings of the 2024 Joint International Conference on Computational Linguistics, Language Resources and Evaluation (LREC-COLING 2024), S. 677–683, Torino, Italia. ELRA and ICCL. 2024.)

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Dieses Gedicht könnte aus folgender Literaturepoche stammen:

August Heinrich Hoffmann von Fallersleben (1798-1874)

* 04/02/1798 in Fallersleben, † 01/19/1874 in Abtei Corvey

männlich, geb. Hoffmann

deutscher Dichter und Germanist, Verfasser des „Liedes der Deutschen“

(Aus: Wikidata.org)

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