August Heinrich Hoffmann von Fallersleben: Die Mäuse (1836)

1In einer Scheune waren
2Acht Mäuselein,
3Die wollten wandern
4Ins Städtchen hinein,
5Ins Städten auf den Markt,
6Da gäb' es mancherlei
7Backwerk und Leckerei.

8Da sprach die alte Mutter:
9Seid auf der Hut!
10Wenn ihr ins Städtchen kommet,
11Bedenkt was ihr thut!
12Bleibt hier, ihr Kinder mein!
13Bedenkt, der Städter ist
14Voll Schlauheit, Tück' und List.

15Die Mäuslein aber zogen
16Ins Städtchen fort,
17Sie wollten gar nicht hören
18Auf Mütterchens Wort.
19Sie schlüpften alle acht,
20Zu halten einen Schmaus,
21Wohl in ein Bäckerhaus.

22Der Bäcker höret pfeifen
23Die Mäus' im Haus:
24Ich werd' euch jetzt bereiten
25Zur Nacht einen Schmaus.
26Er stellt die Fallen auf,
27Und fängt sie alle acht
28In einer einz'gen Nacht. –

29So geht es allen Kindern
30Auch noch wie dort,
31Wenn sie nicht hören wollen
32Auf Mütterchens Wort.
33Drum nehmt das Sprüchwort wahr:
34Es kommet nach der That
35Zu spät der gute Rath.

(Aus: Haider, Thomas. A Large Annotated Reference Corpus of New High German Poetry. In: Proceedings of the 2024 Joint International Conference on Computational Linguistics, Language Resources and Evaluation (LREC-COLING 2024), S. 677–683, Torino, Italia. ELRA and ICCL. 2024.)

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Dieses Gedicht könnte aus folgender Literaturepoche stammen:
Author

August Heinrich Hoffmann von Fallersleben (1798-1874)

* 04/02/1798 in Fallersleben, † 01/19/1874 in Abtei Corvey

männlich, geb. Hoffmann

deutscher Dichter und Germanist, Verfasser des „Liedes der Deutschen“

(Aus: Wikidata.org)

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