1Eins ist, was altergraue Zeiten lehren,
2Und lehrt die Sonne, die erst heut getagt:
3Des Menschen ewges Los, es heißt: entbehren,
4Und kein Besitz, als den du dir versagt.
5Die Speise, so erquicklich deinem Munde,
6Beim frohen Fest genippter Götterwein,
7Des Teuren Kuß auf deinem heißen Munde,
8Dein wärs? Sieh zu! ob du vielmehr nicht sein.
9Denn, der Natur alther notwendge Mächte,
10Sie hassen, was sich freie Bahnen zieht,
11Als vorenthalten ihrem ewgen Rechte,
12Und reißens lauernd in ihr Machtgebiet.
13All, was du hältst, davon bist du gehalten,
14Und wo du herrschest, bist du auch der Knecht,
15Es sieht Genuß sich vom Bedarf gespalten,
16Und eine Pflicht knüpft sich an jedes Recht.
17Nur was du abweist, kann dir wieder kommen.
18Was du verschmähst, naht ewig schmeichelnd sich,
19Und in dem Abschied, vom Besitz genommen,
20Erhältst du dir das einzig deine: Dich!