Franz Grillparzer: An einen geschiedenen Freund (1840)

1Bist du gegangen, müd der ewgen Kriege,
2Die Einsicht mit der Torheit ficht und schlägt,
3Und hast, verzweifelnd an dem späten Siege,
4Die wohlgebrauchten Waffen hingelegt?

5Wohl gut! denn ob man steh, ob unterliege,
6Der Feind bleibt ewig ganz und unbewegt;
7Ist Allgemeinheit der Gemeinheit Wiege,
8Tilgt man ein Kraut, des Same wieder trägt.

9Dir stand es frei, du hast mit eignem Wählen
10Der Waffen edlen Dienst dir ausersehn,
11Auf Freigescharte darf das Heer nicht zählen;

12Doch wir, die zu der Fahne wir geschworen,
13Uns ziemt es, bis zum letzten Hauch zu stehn,
14Daß, ob der Sieg, die Ehre nicht verloren.

(Aus: Haider, Thomas. A Large Annotated Reference Corpus of New High German Poetry. In: Proceedings of the 2024 Joint International Conference on Computational Linguistics, Language Resources and Evaluation (LREC-COLING 2024), S. 677–683, Torino, Italia. ELRA and ICCL. 2024.)

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Dieses Gedicht könnte aus folgender Literaturepoche stammen:

Franz Grillparzer (1791-1872)

* 01/15/1791 in Wien, † 01/21/1872 in Wien

männlich, geb. Grillparzer

österreichischer Dramatiker

(Aus: Wikidata.org)

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