Clemens Brentano: [wenn der lahme Weber träumt, er webe] (1836)

1Wenn der lahme Weber träumt, er webe,
2Träumt die kranke Lerche auch, sie schwebe,
3Träumt die stumme Nachtigall, sie singe,
4Daß das Herz des Widerhalls zerspringe,
5Träumt das blinde Huhn, es zähl' die Kerne,
6Und der drei je zählte kaum, die Sterne,
7Träumt das starre Erz, gar linde tau' es,
8Und das Eisenherz, ein Kind vertrau' es,
9Träumt die taube Nüchternheit, sie lausche,
10Wie der Traube Schüchternheit berausche;
11Kömmt dann Wahrheit mutternackt gelaufen,
12Führt der hellen Töne Glanzgefunkel
13Und der grellen Lichter Tanz durchs Dunkel,
14Rennt den Traum sie schmerzlich übern Haufen,
15Horch! die Fackel lacht, horch! Schmerz-Schalmeien
16Der erwachten Nacht ins Herz all schreien;
17Weh, ohn' Opfer gehn die süßen Wunder,
18Gehn die armen Herzen einsam unter!

(Aus: Haider, Thomas. A Large Annotated Reference Corpus of New High German Poetry. In: Proceedings of the 2024 Joint International Conference on Computational Linguistics, Language Resources and Evaluation (LREC-COLING 2024), S. 677–683, Torino, Italia. ELRA and ICCL. 2024.)

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Dieses Gedicht könnte aus folgender Literaturepoche stammen:

Clemens Brentano (1778-1842)

* 09/08/1778 in Koblenz-Ehrenbreitstein, † 07/28/1842 in Aschaffenburg

männlich, geb. Brentano

deutscher Schriftsteller

(Aus: Wikidata.org)

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