Gerrit Engelke: Zehntausend starre Blöcke sind im Tal errichtet Titel entspricht 1. Vers(1912)

1Zehntausend starre Blöcke sind im Tal errichtet,
2Aus: Stein auf Stein um Holz- und Eisenroste hochgeschichtet;
3Und Block an Block zu einem Berg gedrückt,
4Von Dampfrohr, Turm und Bahn noch überbrückt,
5Von Draht, der Netz an Netze spinnt.
6Der Berg, von vielen Furchen tief durchwühlt:
7Das ist das große Labyrinth,
8Dadurch das Schicksal Mensch um Menschen spült.

9Fünfhunderttausend rollt im Kreis das große Leben
10Durch alle Rinnen fort und fort in ungeheurem Streben:
11In Kaufhaus, Werkstatt, Saal und Bahnhofshalle,
12In Schule, Park, am Promenadenwalle,
13Im Fahrstuhlschacht, im Bau am Krahn,
14Treppauf und ab, durch Straßen über Plätze,
15Auf Wagen, Rad und Straßenbahn:
16Da schäumt des Menschenstrudels wirre Hetze.

17Fünfhunderttausend Menschen rollt das große Leben
18Durch alle Rinnen fort und fort in ungeheurem Streben.
19Und karrt der Tod auch Hundert täglich fort,
20Es braust der Lärm wie sonst an jedem Ort.
21Schleppt er vom Hammer-Block den Schmied,
22Schleppt er vom Kurven-Gleis den Wagenleiter:
23Noch stärker brüllt das Straßenlied:
24Der Wagen fährt – der Hammer dröhnt weiter.

(Aus: Haider, Thomas. A Large Annotated Reference Corpus of New High German Poetry. In: Proceedings of the 2024 Joint International Conference on Computational Linguistics, Language Resources and Evaluation (LREC-COLING 2024), S. 677–683, Torino, Italia. ELRA and ICCL. 2024.)

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