1In goldnen Abendschein getauchet,
2Wie feierlich die Wälder stehn!
3In leise Stimmen der Vöglein hauchet
4Des Abendwindes leises Wehn.
5Was lispeln die Winde, die Vögelein?
6Sie lispeln die Welt in Schlummer ein.
7Ihr Wünsche, die ihr stets euch reget
8Im Herzen sonder Rast und Ruh';
9Du Sehnen, das die Brust beweget,
10Wann ruhest du, wann schlummerst du?
11Beim Lispeln der Winde, der Vögelein,
12Ihr sehnenden Wünsche, wann schlaft ihr ein?
13Was kommt gezogen auf Traumesflügeln?
14Was weht mich an so bang, so hold?
15Es kommt gezogen von fernen Hügeln,
16Es kommt auf bebendem Sonnengold.
17Wohl lispeln die Winde, die Vögelein:
18Das Sehnen, das Sehnen, es schläft nicht ein.
19Ach, wenn nicht mehr in goldne Fernen
20Mein Geist auf Traumgefieder eilt,
21Nicht mehr an ewig fernen Sternen
22Mit sehnendem Blick mein Auge weilt;
23Dann lispeln die Winde, die Vögelein
24Mit meinem Sehnen mein Leben ein.