Paul Fleming: 4. Aus eben selbigem. Auf die güldene Haarnadel (1624)

1Du güldne Nadel du, noch güldener als Gold,
2die du der Liebsten fielst aus ihren güldnen Haaren,
3ach weine nicht zu sehr, daß dir diß widerfahren,
4daß du ihr schönes Häupt, als ich wol selbsten wolt',

5hinfort nicht zieren wirst! Erhole deinen Mut!
6Dich hat kein loser Dieb bei schwarzer Nacht genommen,
7du bist viel weniger in Räuber Hände kommen:
8dir war ein junges Blut von ganzem Herzen gut.

9Denn als er suchte Luft in heißen Liebespressen,
10er sahs und hub dich auf. Kupido lachte dessen
11und sprach: Nun darf ich fort gar keiner Pfeile mehr.

12Der, der die Nadel nahm, wird sich ihm selbst berücken
13und sein forthin ein Raub. Wenn er nur wird erblicken
14den Raub, den falschen Raub, wird er sich stechen sehr.

(Aus: Haider, Thomas. A Large Annotated Reference Corpus of New High German Poetry. In: Proceedings of the 2024 Joint International Conference on Computational Linguistics, Language Resources and Evaluation (LREC-COLING 2024), S. 677–683, Torino, Italia. ELRA and ICCL. 2024.)

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Dieses Gedicht könnte aus folgender Literaturepoche stammen:

Paul Fleming (1609-1640)

* 10/05/1609 in Hartenstein, † 04/02/1640 in Hamburg

männlich, geb. Fleming

natürliche Todesursache - Lungenentzündung

deutscher Schriftsteller und Arzt

(Aus: Wikidata.org)

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