Paul Fleming: 23. An die Nacht, als er bei ihr wachete (1624)

1Wie aber eilst du so, du meiner Schmerzen Rast?
2Deucht michs doch, daß ich kaum auf eine Viertelstunde
3allhier gesessen bin bei diesem Rosenmunde,
4der meinen machet blaß; so merk' ich, daß du fast

5dich an die Hälfte schon von uns entzogen hast.
6Kehr um und halte Fuß und gib uns Zeit zum Bunde,
7den wir hier richten auf von ganzem Herzengrunde,
8kehr' um und sei bei uns ein nicht so kurzer Gast.

9Dein Sohn, der sanfte Schlaf, schleicht durch das stille Haus
10und streut die leise Saat der Träume häufig aus,
11darmit du länger kanst bei unsrer Lust verweilen.

12Verhüll' uns in ein Tuch, bis daß das dunkle Licht
13des halben Morgens dir durch deine Kleider bricht,
14denn ist es Zeit, daß wir mit dir von hinnen eilen.

(Aus: Haider, Thomas. A Large Annotated Reference Corpus of New High German Poetry. In: Proceedings of the 2024 Joint International Conference on Computational Linguistics, Language Resources and Evaluation (LREC-COLING 2024), S. 677–683, Torino, Italia. ELRA and ICCL. 2024.)

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Dieses Gedicht könnte aus folgender Literaturepoche stammen:

Paul Fleming (1609-1640)

* 10/05/1609 in Hartenstein, † 04/02/1640 in Hamburg

männlich, geb. Fleming

natürliche Todesursache - Lungenentzündung

deutscher Schriftsteller und Arzt

(Aus: Wikidata.org)

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