Paul Fleming: 91. An ihren Garten (1624)

1Ich denke noch an sie, die tausent lieben Stunden
2und tausent noch darzu, die ich in deiner Schoß,
3du wolgelegner Platz, mehr nutzbar als zu groß,
4an keinerlei Frucht arm, zu jener Zeit empfunden,

5wenn, wie
6so ich sie wiederum in die zwei Arme schloß.
7Wie selig war ich da, wie aller Menschheit los,
8wie ofte hat uns doch Priapus so gefunden!

9Es steht ein Maulbeerbaum bald bei dem Vorderteiche,
10dem wündsch ich, daß sein Haar ihm nimmermehr verbleiche,
11entgehe nie sein Saft. Denn die vermeinte Nacht,

12die er dem Stamme gibt mit seinen dicken Blättern,
13die weiß es, wie sie mich zuerst hat angelacht.
14Für diese Gunst sei du befohlen allen Göttern!

(Aus: Haider, Thomas. A Large Annotated Reference Corpus of New High German Poetry. In: Proceedings of the 2024 Joint International Conference on Computational Linguistics, Language Resources and Evaluation (LREC-COLING 2024), S. 677–683, Torino, Italia. ELRA and ICCL. 2024.)

Bitte prüfe den Text zunächst selbst auf Auffälligkeiten und nutze erst dann die Funktionen!

Wähle rechts unter „Einstellungen“ aus, welcher Aspekt untersucht werden soll. Unter dem Text findest du eine Erklärung zu dem ausgewählten Aspekt.

Dieses Gedicht könnte aus folgender Literaturepoche stammen:

Paul Fleming (1609-1640)

* 10/05/1609 in Hartenstein, † 04/02/1640 in Hamburg

männlich, geb. Fleming

natürliche Todesursache - Lungenentzündung

deutscher Schriftsteller und Arzt

(Aus: Wikidata.org)

Bitte beachte unsere Hinweise zur möglichen Fehleranfälligkeit!

Gedichtanalysen zu diesem Gedicht