Martin Opitz: Clorinde, wilt du mich verlassen? Titel entspricht 1. Vers(1618)

1Clorinde, wilt du mich verlassen?
2Halt an und eile nicht so sehr;
3Dein Lieben ist ein halbes Hassen,
4Hat wenig Glut, Rauch desto mehr.

5Getreue Liebe kan nicht wancken,
6Sie liegt zu Ancker jederzeit,
7Hat ihre Sinnen und Gedancken
8Gegründet auff Bestendigkeit.

9Was wilt du dich umb etwas grämen
10Das nichts ist als ein blosser Wahn,
11Und du mir nicht kanst wieder nemen
12Ich gleichfals dir nicht geben kan.

13Kein Mensch ist nur ihm selbst gebohren,
14Was du bist, weiß ich, daß ich bin;
15Was fort ist, wird nicht mehr verlohren,
16Darumb gedencke, hin sey hin.

17Komm her und laß dich ferner lieben
18Weil deine Jugend Schönheit hat;
19Bleib, bistu ein mal schon geblieben,
20Die Flucht ist jetzt doch gar zu spat.

(Aus: Haider, Thomas. A Large Annotated Reference Corpus of New High German Poetry. In: Proceedings of the 2024 Joint International Conference on Computational Linguistics, Language Resources and Evaluation (LREC-COLING 2024), S. 677–683, Torino, Italia. ELRA and ICCL. 2024.)

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Dieses Gedicht könnte aus folgender Literaturepoche stammen:

Martin Opitz (1597-1639)

* 12/23/1597 in Bolesławiec, † 08/20/1639 in Danzig

männlich, geb. Opitz

natürliche Todesursache - Pest

deutscher Dichter des Barock

(Aus: Wikidata.org)

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