Eduard Mörike: Früh im Wagen (1844)

1Es graut vom Morgenreif
2In Dämmerung das Feld,
3Da schon ein blasser Streif
4Den fernen Ost erhellt;

5Man sieht im Lichte bald
6Den Morgenstern vergehn,
7Und doch am Fichtenwald
8Den vollen Mond noch stehn:

9So ist mein scheuer Blick,
10Den schon die Ferne drängt,
11Noch in das Schmerzensglück
12Der Abschiedsnacht versenkt.

13Dein blaues Auge steht
14Ein dunkler See vor mir,
15Dein Kuß, dein Hauch umweht,
16Dein Flüstern mich noch hier.

17An deinem Hals begräbt
18Sich weinend mein Gesicht,
19Und Purpurschwärze webt
20Mir vor dem Auge dicht.

21Die Sonne kommt; – sie scheucht
22Den Traum hinweg im Nu,
23Und von den Bergen streicht
24Ein Schauer auf mich zu.

(Aus: Haider, Thomas. A Large Annotated Reference Corpus of New High German Poetry. In: Proceedings of the 2024 Joint International Conference on Computational Linguistics, Language Resources and Evaluation (LREC-COLING 2024), S. 677–683, Torino, Italia. ELRA and ICCL. 2024.)

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Dieses Gedicht könnte aus folgender Literaturepoche stammen:
Author

Eduard Mörike (1804-1875)

* 09/08/1804 in Ludwigsburg, † 06/04/1875 in Stuttgart

männlich, geb. Mörike

deutscher Lyriker der Schwäbischen Schule, Erzähler und Übersetzer

(Aus: Wikidata.org)

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